Die Tradition der Käseherstellung reicht Jahrtausende zurück und ist eng mit der Geschichte der Milchverarbeitung und der Viehzucht verbunden. Hier sind einige wichtige Stationen in der Entwicklung der Käsetradition:
Frühe Anfänge: Die Ursprünge der Käseherstellung lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen, als Menschen begannen, domestizierte Tiere wie Kühe, Ziegen und Schafe zu züchten. Sie entdeckten, dass Milch durch Zugabe von Enzymen, Bakterien oder Säuren gerinnen konnte, was zur Bildung von Käse führte.
Entdeckung des Käseprozesses: Die genaue Entdeckung des Käseprozesses ist nicht genau bekannt, aber es wird angenommen, dass die Herstellung von Käse als Mittel zur Konservierung und Lagerung von Milch begann. Die ersten Käsesorten waren wahrscheinlich einfache, ungesalzene Frischkäse.
Verfeinerung der Techniken: Im Laufe der Zeit entwickelten verschiedene Kulturen auf der ganzen Welt spezifische Techniken zur Käseherstellung, die auf lokalen Traditionen, verfügbaren Ressourcen und klimatischen Bedingungen basierten. Die Römer zum Beispiel waren bekannt für ihre Fortschritte in der Käseherstellung und die Verbreitung von Käse in Europa.
Klostertradition: Im Mittelalter spielten Klöster eine wichtige Rolle in der Erhaltung und Weiterentwicklung der Käseherstellungstechniken. Mönche waren oft für die Milchwirtschaft verantwortlich und entwickelten neue Sorten und Methoden zur Käseherstellung.
Industrialisierung: Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann die Käseproduktion in größerem Maßstab zu wachsen. Neue Technologien wie pasteurisierte Milch, Kühlsysteme und maschinelle Herstellungsprozesse ermöglichten eine effizientere Produktion und den Export von Käse in ferne Länder.
Vielfalt und Innovation: Heute gibt es eine große Vielfalt an Käsesorten aus der ganzen Welt, die durch verschiedene Herstellungsprozesse, Zutaten und Reifetechniken entstehen. Vom milden Mozzarella bis zum würzigen Blauschimmelkäse gibt es für jeden Geschmack und jede Vorliebe eine passende Käsesorte.
Die Käseherstellungstradition hat im Laufe der Jahrhunderte eine faszinierende Entwicklung durchgemacht und ist zu einem integralen Bestandteil der kulinarischen Kultur vieler Länder geworden.
Deutsche Forscher aus Sachsen haben 2014 das Rezept eines 4000 Jahre alten Käses entschlüsselt, der auf einer mumifizierten Leiche in China gefunden wurde. Die Käsebröckchen lagen auf der Leiche einer Frau aus der frühen Bronzezeit im Gräberfeld Xiaohe in der westchinesischen Region Xinjiang. Das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden teilte mit, dass es sich um die ältesten bisher gefundenen Überreste eines Milchprodukts handelt. Das Rezept verwendet Milch, die mit einem Gemisch aus Bakterien und Hefe zum Gären gebracht wurde, anstelle von Lab aus dem Labmagen junger Wiederkäuer.
2018 entdeckten Forscher sogar 7.200 Jahre alte Überreste von Käse auf Keramikscherben nahe der kroatischen Küste, was darauf hinweist, dass die Käseherstellung im Mittelmeerraum bereits in der Jungsteinzeit begann. Die Milch wurde möglicherweise zur Konservierung und als Nahrungsquelle fermentiert, wobei die Laktose in der Milch reduziert wurde. Trotz einiger skeptischer Stimmen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft betrachten die Forscher diese Entdeckung als einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der Käseherstellung.
Diese beiden Abschnitte bieten einen Einblick in die lange Geschichte und Entwicklung der Käsetradition, von den frühesten Anfängen vor Tausenden von Jahren bis hin zu den Innovationen und Entdeckungen der modernen Forschung.